Bauherr – Sekundar Schulgemeinde Arbon
Ort – St. Gallerstrasse, Arbon, CH
© by dörr & irrgang Freie Architekten
STÄDTEBAULICHE IDEE
Das neue Schulgebäude bildet als eigenständiger Baukörper durch seine zurückversetzte Lage einen neuen, angemessen proportionierten Platz an der Schnittstelle zwischen den Haupteingängen des BBZ und den Straßenräumen bzw. der U-Bahn-Station über die das BBZ von den Schülern erreicht wird. Die Schule orientiert sich auf diesen Platz und wird wie das gesamte Berufschulzentrum über ihn erschlossen. Die notwendigen TG-Stellplätze werden ohne diesen Bereich zu tangieren unmittelbar von der Deumentenstraße aus angedient. Die Berufliche Schule B14 fügt sich in Höhenentwicklung und Körnung in das Stadtgefüge ein. Der angrenzende Olof-Palme-Platz wird durch das Gebäude nunmehr an seiner Nordseite räumlich gefasst.
GEBÄUDEKONZEPT
Der einfache Grundtypus des Atriumgebäudes begünstigt die Orientierung im Gebäude und fördert das Miteinander in der Schule. Das Atrium dient dabei als zweigeschossige Pausen- und Eingangshalle und erfüllt als Mittelpunkt der Schule vielfältige Funktionen: zentraler Erschließungsbereich, Raum für Versammlungen und informeller Kommunikations- und Aufenthaltsbereich für Schüler und Lehrer. Die Cafeteria bildet ein offenes Verbindungselement zwischen dem Foyer und der außenliegenden Pausenfläche im Übergangsbereich der Schulen. Der zweigeschossigen, überdachten Pausenhalle sind im EG außerdem die zusätzlichen Räume der B6 zugeordnet, die so auf kurzem Weg vom bestehenden Gebäude aus für die B 6-Schüler erreichbar sind.
Über eine großzügige Treppen- und Sitzstufenanlage sind die allgemeinen und öffentlichen Bereiche wie Verwaltung, Fachräume, Übungsfirmen und Bibliothek im 1. OG unmittelbar an die Pausenhalle und den Eingangsbereich angebunden. Über ein Verbindungselement wird im 1. OG direkt vom zentralen Erschließungsbereich aus ein funktionaler Übergang zum bestehenden Gebäudekomplex geschaffen.
Die Klassenraumgeschosse (2. und 3. OG) haben einen eher ruhigen und privaten Charakter, jedoch mit Sichtbezug durch das Membrandach hindurch zur Pausenhalle.
FREIANLAGEN
Die Wieselerstraße wird als Erschließungs- und Verbindungslinie ausgebaut und als Mischverkehrsfläche – alle Nutzer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer – hergestellt. So wird eine verbesserte Aufenthalts- und Gestaltqualität erreicht.
Als Entrée wird ein großzügiger Baumplatz entwickelt. Er ist Treffpunkt, Aufenthaltsplatz, zentrale Drehscheibe und Quartiersplatz zugleich. Durch die Integration der U-Bahn Haltestelle bekommt der Platz eine zentrale Bedeutung für das Wohnquartier.
Der Platz wird mit robusten Materialien belegt und mit einfachen Sitzelementen ausgestattet. Schnurbäume bilden ein lichtes Baumdach. Er verbindet gleichermaßen den Altbau und Neubau des BBZ miteinander sowie das umgebende Wohnquartier mit dem Campus der Berufsschule.
Die vorhandenen Bäume werden erhalten. Die Zugänge zu den Gebäuden werden großzügig gestaltet, hier findet sich ausreichend Platz für Fahrradstellplätze.
WIRTSCHAFTLICHKEIT UND ENERGIE
Ein Stützenraster von 7,50 m sorgt in Verbindung mit aussteifenden Wandscheiben für einen effizient zu erstellenden Stahlbeton-Skelettbau. Gleichzeitig unterstützt die Kompaktheit die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb des Gebäudes.
GEBÄUDEHÜLLE
Die Gebäudehülle verfügt über einen sehr hohen Wärmeschutz mit Dämmstärken von ca. 20 cm bis 30cm. Die beweglichen Fensterflügel sind 2-fach-verglast (Gewichtsersparnis). Die Festverglasung ist als 3-fach-Verglasung ausgeführt. Der optimierte Wärmeschutz führt gegenüber den Vorgaben der EnEV zu einer Energieeinsparung von ca. 40%.
LÜFTUNG UND RAUMKLIMA
Es ist eine natürliche Belüftung des Gebäudes über Fenster vorgesehen. Aufgrund des hohen Wärmeschutzes sind die Grundvoraussetzungen für einen guten winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz gegeben. Die massive Bauweise aus Stahlbeton führt zu einer hohen Gebäudeträgheit und somit zu einem angenehmen sommerlichen Raumklima. Weiterhin wird durch außenliegende Verschattung mit Tageslichttransportelementen (TLT) in Verbindung mit einer Beleuchtungssteuerung sichergestellt, dass Strahlung und innere Wärmequellen reduziert werden. Der Verglasungsanteil wurde in allen Fassadenbereichen auf ca. 50% begrenzt.
HEIZUNG
Die Energieversorgung erfolgt über Fernwärme.
SOLARENERGIE
Das vorhandene Flachdach bietet eine großzügige Fläche zur Installation von Solarsystemen (Photovoltaik und Solarthermie).